Fußball-Bundesliga

Rose und Rapp über Fadenkreuz-Banner: «Ignorieren»

07. Dezember 2024 , 19:34 Uhr

Nach dem 2:0 von RB Leipzig in Kiel wird über das Sportliche nur am Rande gesprochen. Im Mittelpunkt stand etwas Anderes. Holstein verurteilt die Aktion einiger Kieler Fans.

RB-Trainer Marco Rose hat nach dem geschmacklosen Fadenkreuz-Banner von einigen Holstein-Fans beim Bundesligaspiel zwischen Kiel und Leipzig dafür geworben, die Aktion einfach zu ignorieren. «Ich finde es megasmart, wenn wir all den Dummköpfen nicht die Plattform geben, sondern einfach nicht drüber reden», sagte Rose nach dem 2:0 der Sachsen.

«Die sollen ihre Plakate wieder einrollen und mit nach Hause nehmen. Dann haben sie was drauf gepinselt, haben sich alle gefreut hier im Stadion, gehen nach Hause, keiner hat drauf reagiert. Oh, interessiert gar keinen das hohle Zeug, dass da verbreitet wurde. Und dann ist auch gut», sagte Leipzigs Trainer.

Kiels Trainer Marcel Rapp stimmte ihm zu. «Wenn man nicht so viel Aufmerksamkeit drauf gibt, dann verpufft es wahrscheinlich mehr, als wenn wir jetzt drüber reden, drüber schreiben. Weil dann stachelt es noch zu mehr an.»

Unter anderem Konterfei von Kopp im Fadenkreuz

Auf dem Banner waren die Konterfeis von Jürgen Klopp, Dietmar Hopp, Martin Kind und Oliver Mintzlaff in roten Fadenkreuzen zu sehen und dazu die Worte: «Totengräber des deutschen Fußballs». Nach wenigen Minuten wurden die Fadenkreuze von den Köpfen entfernt und wenig später das gesamte Transparent eingerollt.

Ein anderes Plakat erinnerte im Aussehen an einen Grabstein, dort stand geschrieben: «50+1». Die 50+1-Regel im deutschen Profifußball gibt im Kern vor, dass Investoren keine Stimmenmehrheit an den Kapitalgesellschaften von Vereinen übernehmen können.

Schiedsrichter Florian Badstübner ahndete die Aktionen nicht. Sie könnten für den gastgebenden Verein aus Kiel dennoch zu Sanktionen durch den Deutschen Fußball-Bund führen.

Kieler Präsident mit klaren Worten

Die Kieler Verantwortlichen verurteilten das Plakat. «Personen ins Fadenkreuz zu stellen, ist nicht zu akzeptieren. Die Meinung des Vereins dazu ist klar und deutlich. Wir verurteilen daher diesen Inhalt der Choreografie auf das Schärfste», erklärte Holstein-Präsident Steffen Schneekloth in einem Club-Statement.

«Die Art und Weise wie hier mit Menschen umgegangen wird, akzeptieren wir nicht und entschuldigen uns mit aller Deutlichkeit bei den diffamierten Personen. Die KSV wird den Vorfall zeitnah intern untersuchen, analysieren und behält sich entsprechende Maßnahmen vor», sagte Schneekloth. Die Aktion sei «in dieser Form nicht angemeldet und somit auch nicht genehmigt» gewesen.

Quelle: dpa

 

Das könnte Dich auch interessieren

12.12.2024 Ex-Nationalspieler Kramer nicht im Fokus von Holstein Kiel Einem Medienbericht zufolge soll Bundesligist Kiel intern über den 2014er-Weltmeister Kramer diskutiert haben. Trainer Rapp klingt diesbezüglich defensiver - will Kramer aber nicht zu nah treten. 30.11.2024 Rose auch am Mittwoch im Pokal auf der Leipziger Bank Sportchef Schäfer will das 1:5 von RB Leipzig gegen Wolfsburg gründlich analysieren, er moniert die Art und Weise. Direkte Auswirkungen auf den Job von Trainer Rose hat die Pleite aber nicht. 29.11.2024 Erster Pauli-Heimsieg sorgt für Kiel-Frust St. Pauli hat den ersten Heimsieg in der Fußball-Bundesliga unter Dach und Fach gebracht. Im Nordderby gegen Kiel war auch viel Glück im Spiel. 28.11.2024 Druck in Leipzig nimmt zu: «Ordnen alles dem Erfolg unter» Nur einen Zähler hat RB Leipzig aus den letzten fünf Pflichtspielen geholt. Um den großen Erwartungen gerecht zu werden, ist das zu wenig. Trainer und Mannschaft sind in der Pflicht.