Frankreich

Millionenbetrug bei Modekette - Zugriff am Privatjet

27. September 2024 , 17:08 Uhr

Es ist ein Kriminalfall wie im Film: Eine Finanzmanagerin einer großen Firma soll Millionensummen abgezweigt haben, führt dann ein Luxusleben, bis Fahnder sie auf einer Insel am Privatjet fassen.

Nach der filmreifen Festnahme einer ehemaligen Finanzverantwortlichen einer großen französischen Modekette ermittelt die Pariser Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der massiven Veruntreuung von Geldern. Die nach der Landung mit einem Privatjet auf der Mittelmeerinsel Korsika festgenommene Frau befinde sich in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft in Paris mit. Nach Angaben der Fahnder geht es um eine Summe von 100 Millionen Euro, berichtete der Sender France Info.

Bei internen Überprüfungen sei entdeckt worden, dass die Modekette Opfer eines ausgeklügelten Finanzbetrugs großen Ausmaßes geworden sei, bestätigte das Unternehmen Kiabi der Deutschen Presse-Agentur. Es werde alles unternommen, um das verschwundene Geld zurückzuerhalten. Der Betrug stelle die finanzielle Stabilität des Unternehmens nicht infrage.

Millionenüberweisung ins Ausland

Vor gut einem Jahr soll die Finanzverantwortliche die Millionensumme des Unternehmens laut France Info auf ein eigens eingerichtetes Konto bei einer ausländischen Bank überwiesen haben, angeblich als Geldanlage. Als die Modekette dann in diesem Juli auf das Geld zugreifen wollte, stellte sich heraus, dass dieses verschwunden war.

Ermittler der Zentralstelle zur Bekämpfung der schweren Finanzkriminalität brachten die riesige Unterschlagung schnell in Verbindung zu der ehemaligen Finanzchefin, die inzwischen in der Luxusgüterbranche in Florida arbeiten soll. Da die 39-Jährige ihr Leben in Saus und Braus ausführlich in den sozialen Medien teilte, wussten die Fahnder, dass sie auf der griechischen Insel Mykonos eine große Party geschmissen hatte und dann von Italien aus per Privatjet Kurs auf Korsika nahm. Als Fahnder sie dort festnahmen, fanden sie in ihrem Gepäck Schmuck und Luxusgüter im Wert von über 500 000 Euro, wie France Info berichtete.
 

 

 

 

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

07.10.2024 Immer jüngere Täter und Opfer im Drogenkrieg in Marseille Ein von Messerstichen übersäter 15-Jähriger wird in Brand gesetzt und stirbt, ein 14-Jähriger tötet einen Taxifahrer per Kopfschuss. Marseille ist erschüttert über eskalierende Gewalt im Drogenkrieg. 26.09.2024 Drogenkrieg: 87 Einschusslöcher in Schule in Marseille Lehrer und Eltern sind in Angst. Schüler werden Zeugen krimineller Abrechnungen: Die Drogenkriminalität in Marseille beherrscht das Umfeld einer Schule - jetzt gibt es 87 Einschüsse in der Fassade. 18.09.2024 Europol: Kriminelle Kommunikationsplattform zerschlagen Verbrecherbanden nutzen neueste Verschlüsselungs-Techniken für Drogenhandel, Morde und Geldwäsche. Ermittler aus neun Ländern schlugen nun zu. 07.10.2024 Schwere Vorwürfe: Sean Combs' Mutter verteidigt ihren Sohn Missbrauch, Drohungen, Sex-Partys: Sean «Diddy» Combs ist mit schweren Anschuldigungen konfrontiert und sitzt in Untersuchungshaft. Jetzt meldet sich seine Mutter mit emotionalen Worten.