Hohe Kreditzinsen, knappe Mittel bei Bauherren und Fachkräftemangel verschärfen die Lage im bayerischen Wohnungsbau. Zum Ende des dritten Quartals sind die Wohnungsbaugenehmigungen im Freistaat um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Besonders stark zurückgegangen ist die Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser mit 21 Prozent und für Wohnheime mit einem Minus von 43 Prozent.
Alle bayerischen Regierungsbezirke verzeichnen Rückgänge. Deutlich ist der Rückgang in der Oberpfalz, Niederbayern und Franken mit einem Viertel weniger Genehmigungen. In Oberbayern und Schwaben fällt der Rückgang mit minus 8 Prozent bzw. minus 0,5 Prozent aus.
Laut Ifo-Institut beklagt mehr als die Hälfte der Baufirmen einen Auftragsmangel. Die Zinssenkungen der Zentralbank seien noch nicht zu spüren, die Kreditzinsen für den Wohnungsbau weiterhin sehr hoch. Der Verband Bayerischer Wohnungsunternehmen fordert «ausreichend bezahlbare Grundstücke, eine Bremse bei den Baukostensteigerungen, steuerliche Anreize und ein Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau».
Quelle: dpa