87 Spielfilme aus 33 Ländern werden im Januar beim Sundance-Festival im US-Staat Utah zu sehen sein. Die Veranstalter des größten US-Filmfests für unabhängige Produktionen gaben die Auswahl bekannt. Das von Robert Redford begründete Festival ist vom 23. Januar bis zum 2. Februar in der Wintersportregion Park City geplant. Es wird zum 41. Mal veranstaltet.
Das Festival halte an seinem Bemühen fest, einzigartige und dringliche Stimmen aus der Independent-Erzählkunst vorzustellen, sagte Redford in einer Mitteilung. Das Programm enthält traditionell viele Filme mit politisch und gesellschaftlich brisanten Themen.
Auch deutsche Ko-Produktionen mischen beim Sundance-Festival mit. Unter den Kandidaten in der Wettbewerbskategorie «World Cinema Documentary Competition» ist die Doku «Cutting Through Rocks», produziert im Iran und in Deutschland. Es geht um eine Aktivistin, die sich in einem iranischen Dorf für die Rechte von Mädchen einsetzt. In dieser Sparte tritt auch die Ukraine-Doku «2000 Meters to Andriivka» des ukrainischen Journalisten Mstyslav Chernov an, der mit seiner Kriegs-Doku «20 Days in Mariupol» im Frühjahr einen Oscar gewonnen hatte.
Weltpremiere feiert unter anderem die deutsche Ko-Produktion «All That’s Left of You» der palästinensisch-amerikanischen Regisseurin Cherien Dabis, die in der Saga um eine palästinensische Familie Vertreibung und Proteste thematisiert.
Jedes Jahr kommen auch bekannte Schauspieler und Hollywood-Regisseure nach Park City. Jennifer Lopez und Diego Luna sind in der Verfilmung des Broadway-Musicals «Kiss of the Spider Woman» unter der Regie von Bill Condon («Dreamgirls») zu sehen.
Udo Kier spielt an der Seite von Juliette Lewis und Melanie Griffith in dem Körpertausch-Film «By Design» mit. Benedict Cumberbatch verkörpert in dem Indie-Drama «The Thing With Feathers» einen Familienvater, der den plötzlichen Tod seiner Ehefrau nicht verkraftet. «Fast and Furious»-Regisseur Justin Lin präsentiert «Last Days», über einen jungen Amerikaner, der 2018 eine abgeschiedene Insel im Indischen Ozean aufsucht, um die Bewohner zu missionieren. Der Spielfilm beruht auf wahren Begebenheiten.
Für viele kleinere Filme ist das Sundance-Festival ein Sprungbrett, um Verleiher und ein breiteres Publikum zu finden. 2021 holte etwa das Gehörlosen-Drama «Coda» die Spitzenpreise der Jury und der Zuschauer, später wurde «Coda» bei den Oscars als «Bester Film» gefeiert.
Quelle: dpa