Tierschutzaktivisten haben heute den Eingang des Nürnberger Tiergartens blockiert. Mit der Aktion richteten sie sich gegen eine geplante Tötung von Pavianen des Zoos. Wie eine Sprecherin der Polizei mitteilte, hatten sich am Morgen 24 Aktivisten vor den Haupteingang des Zoos gesetzt, fünf hatten sich zudem mit massiven Eisenketten an ein Tor gekettet. Am Eingang befestigten die Aktivisten ein Banner mit der Aufschrift «Artgerecht ist nur die Freiheit» und riefen über ein Megafon Parolen wie «Du bist nicht allein».
Die Gruppe Animal Rebellion bekannte sich in einer Mitteilung zu der Aktion. Weil die Bedürfnisse der Tiere bei der Debatte kein Gehör fänden, hätten Aktivisten der Organisation den Lebewesen stellvertretend eine Stimme verschafft, teilte die Gruppe mit. «Affen haben das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Freiheit – genau wie wir», wurde die Aktivistin Scarlett Treml in der Mitteilung zitiert.
Der Nürnberger Tiergarten hatte Anfang Februar angekündigt, einzelne Tiere aus der Gruppe der Guinea-Paviane töten zu wollen. Diese sei zu groß für das Gehege geworden und die soziale Struktur ungünstig. Eine Abgabe an andere Halter war nach Angaben des Tiergartens nicht möglich. Auch eine Auswilderung komme nicht infrage, weil es keine geeigneten Gebiete in den Herkunftsregionen gebe. Mittlerweile gab es mehrere Angebote von Einrichtungen, die die Tiere übernehmen wollen. Dies prüft der Park derzeit.
Da die Demonstrierenden laut Polizei der Aufforderung, den Platz zu räumen, nicht nachkamen, lösten Polizisten die Versammlung auf und trugen die Aktivisten weg. Die Eisenketten trennten die Polizisten mit Hilfe der Feuerwehr auf. Ein Teil der Aktivisten demonstrierte auf einem ihnen zugewiesenen Platz in der Nähe des Eingangs weiter.
Besucherinnen und Besucher konnten den Zoo auch während der Aktion betreten. Größere Schlangen gab es nicht. Die Demonstration hatte um 7.30 Uhr begonnen. Der Tiergarten öffnete um 9.00 Uhr seine Pforten. Die Polizei nahm die Personalien der Demonstrierenden auf und prüft nun Ermittlungen wegen des Verdachts der Nötigung.