Klimapolitik

BIHK: Unternehmen sehen Energiepolitik als Standortrisiko

11. November 2024 , 15:48 Uhr

Acht Prozent der bayerischen Unternehmen sagen: Wir sind klimaneutral. Aber weit mehr bemängeln die hohen Energiepreise und mangelnde Planbarkeit und sagen: Wir investieren künftig lieber im Ausland.

Ein großer Teil der bayerischen Industrie sieht die Energiepolitik als akutes Standortrisiko. Dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) zufolge rechnen 46 Prozent aller Unternehmen und 54 Prozent der Industrieunternehmen mit negativen oder stark negativen Auswirkungen der Energiewende auf ihre Geschäfte. 

BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl sagt, hohe Energiepreise und fehlende Planbarkeit belasteten Produktion und Investi­tionen. «Besonders alarmierend sind die Zahlen aus den großen Industrie­betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern. Rund die Hälfte von ihnen schränkt Produktions­kapazitäten im Inland ein und verlagert diese ins Ausland, plant einen solchen Schritt oder hat diesen bereits vollzogen.» Zwei Drittel der Unternehmen aus allen Branchen bemängelten an der Energiewende überbordende Bürokratie und fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit.

Acht Prozent der vom BIHK befragten bayerischen Unternehmen sind nach eigener Auskunft bereits klimaneutral. Jedes fünfte Industrieunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern gibt allerdings an, kein Klimaneutralitätsziel zu haben. «Für diese Betriebe erscheint es offenbar auf absehbare Zeit unrealistisch, vollständige Versorgungsalternativen zu finden, die klimaneutral und gleichzeitig preislich wettbewerbsfähig sind», teilt der BIHK mit.

Quelle: dpa

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