Bitkom-Studie

Die meisten Kinder ab zehn Jahren haben ein Smartphone

02. Dezember 2024 , 12:48 Uhr

Experten sagen, dass Kinder erst dann ein eigenes Smartphone bekommen sollten, wenn sie die Gefahren des Internets kennen. Viele Eltern statten aber ihren Nachwuchs schon früher damit aus.

Drei Viertel aller Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren in Deutschland (76 Prozent) verfügen bereits über ein eigenes Smartphone. Das geht aus einer Studie des Digitalverbandes Bitkom hervor, die in Berlin veröffentlicht wurde. Diese repräsentative Umfrage unter mehr als 900 Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 18 Jahren ergab, dass über die Altersgruppen hinweg etwa zwei Drittel (65 Prozent) ein eigenes Smartphone haben.

Bei den 6- bis 9-Jährigen sind es erst 17 Prozent. In der Altersgruppe der 13- bis 15-Jährigen besitzen 90 Prozent ein Smartphone, ab 16 Jahren fast alle mit 95 Prozent.

Kinder erhalten Smartphones oft zu früh

Die Bitkom-Umfrage verdeutlicht, dass viele Eltern ihren Kindern zu früh ein eigenes Smartphone geben. Pädagogen und Sicherheitsexperten raten, ein Smartphone erst dann zu erlauben, wenn das Kind die Gefahren des Internets versteht und sich schützen kann. Diese Reife erreichen Kinder etwa mit 12 bis 13 Jahren.

Einige Eltern geben insbesondere den jüngeren Kindern ein «Notfallhandy», etwa für den Schulweg. Diese klassischen Handys haben keinen Touchscreen, keine Apps und keinen Internetzugang. Laut der Bitkom-Studie besitzen vier Prozent der 6- bis 18-Jährigen ein solches Gerät.

Bitkom: Kinder müssen auf Weg in die digitale Welt begleitet werden

Ein eigenes Tablet haben rund 54 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren. Auch hier nimmt der Besitz mit dem Alter zu: 42 Prozent der 6- bis 9-Jährigen und 68 Prozent der 16- bis 18-Jährigen besitzen ein Tablet. Bei Computern sind die Unterschiede noch größer: Nur 6 Prozent der 6- bis 9-Jährigen, aber 70 Prozent der 16- bis 18-Jährigen haben einen eigenen Laptop oder Desktop-PC. Im Durchschnitt aller Altersgruppen sind es 36 Prozent.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sagte, Kinder und Jugendliche müssten auf ihrem Weg in die digitale Welt begleitet werden – sowohl durch Unterricht zu Digitalkompetenzen in den Schulen als auch durch das Elternhaus. «Um Kinder an einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien und Technik heranzuführen, sollten Geräte in jungen Jahren zunächst gemeinsam mit den Eltern genutzt und es sollte über altersgerechte Inhalte gesprochen werden.» Auch Absprachen, wozu und in welchem Umfang Smartphone, Laptop, Konsole und Co. genutzt werden dürfen, seien wichtig.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

30.11.2024 Umfrage: Mehrheit für Social-Media-Gesetz wie in Australien Soziale Netzwerke sind in Australien künftig für alle unter 16 Jahren tabu. Viele Menschen in Deutschland könnten sich einer Umfrage zufolge ein solches Gesetz auch hier vorstellen. 16.12.2024 «El Hotzo» löst Wirbel aus - Post über Betrug in Beziehungen Rätsel um einen Beitrag des Satirikers Sebastian Hotz: «El Hotzo» äußert sich in einem Social-Media-Post über Lügen in Beziehungen und hinterlässt beim Publikum viele Fragen. 10.12.2024 Was 2024 bei Google interessierte: EM bis Raab Jedes Jahr blickt Google in einem Jahresrückblick auf die Themen, Persönlichkeiten und Fragen, die die Menschen besonders bewegt haben. 2024 liegt eine Kategorie besonders weit vorn. 07.12.2024 Bibi Heinicke für gesetzliches Mindestalter für Social Media Die Influencerin Bibi Heinicke war ein Superstar ihrer Generation - bis sie emotional und körperlich am Ende war. Nach einer jahrelangen Auszeit spricht sie nun über Schattenseiten der Branche.