Mit Spannung blickt man in Bamberg auf den kommenden Mittwoch. In der Vollsitzung des Stadtrats geht es einmal mehr um das Ankerzentrum für Geflüchtete im Osten der Stadt. Während im Vorfeld die Stadt auf die mit dem Freistaat vereinbarte Schließung pochte, wurde eine heftig diskutierte Liste mit möglichen Containerstandorten zu dezentralen Unterbringung vorgelegt.
Und während ein Schreiben des Bayerischen Innenministers Herrmann an die Stadt mit der Andeutung eines Fortbestehens Anfang Januar für dicke Luft und Empörung sorgte, stehen nun die Zeichen auf Versöhnung. Aktuell ist sogar von einem konstruktiven Austausch die Rede. Herrmann hatte kürzlich seine Aussage präzisiert: eine Schließung geht nicht, weil in ganz Oberfranken keine andere geeignete Immobilie vom Bund kostenlos zu haben ist. Zudem müsse man erstmal abwarten, wie sich die Migrationspolitik nach der Bundestagswahl gestalte.
Nachdem sich nun sogar der Grüne Bürgermeister Glüsenkamp pragmatisch gibt und nach einer für die Stadtbevölkerung besten Lösung suchen will, möchte sich Oberbürgermeister Starke vom Stadtrat am Mittwoch ein Placet für eine weitere Verständigung mit dem Innenministerium geben lassen. Außerdem schlägt er vor, ein Gremium zu benennen, das sich um die Rahmenbedingungen kümmert, sollte das Ankerzentrum weiterbetrieben werden. Ab Februar solle da ergebnisoffen verhandelt werden. Parallel soll aber weiter an einem dezentralen Unterbringungskonzept gearbeitet werden.
Die Sitzung des Stadtrats beginnt am Mittwoch um 16 Uhr in der Konzerthalle. Radio Bamberg ist vor Ort und hält Euch über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden.