61 Schuss- und Kriegswaffen, 15.000 Schuss Munition und über 2,5 Kilogramm Schwarzpulver haben Beamte bei einer Durchsuchung im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel entdeckt. Wie das Zollfahndungsamt München mitteilte, soll der mutmaßliche Besitzer das Arsenal zum Teil hinter einer eigens dafür eingezogenen Wand im Keller seines Hauses versteckt haben.
Öffnen ließ sich das Versteck nach Angaben eines Sprechers des Zollfahndungsamts über einen geheimen Mechanismus: Man musste demnach einen Garderobenhaken herunterdrücken. Andere Waffen waren den Angaben nach weniger aufwendig versteckt: Mehrere Pistolen, darunter auch eine Maschinenpistole, sowie Bajonette soll der 70-Jährige in einer Schublade gelagert haben. Die Durchsuchung Ende September zog sich nach Angaben eines Sprechers des Zollfahndungsamts über rund elf Stunden.
Ein Beamter des Landratsamtes Wunsiedel habe außerdem 31 Luftgewehre beschlagnahmt, die nicht vorschriftsgemäß aufbewahrt worden seien. Auch eine Vielzahl von Bajonetten, Hieb- und Stichwaffen sowie zwei legal besessene Revolver und die Waffenbesitzkarte des 70-Jährigen seien sichergestellt worden. Bei dem Besitzer soll es sich nach Angaben des Sprechers um einen Sammler handeln. Es bestünden nach Stand der Ermittlungen keine Verbindungen zur sogenannten «Reichsbürger»-Szene.
Der 70-Jährige kam nach einer vorläufigen Festnahme wieder auf freien Fuß. Gegen den Mann werde nun unter anderem wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie Verbrechen nach dem Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt. Die sichergestellten Waffen habe der Zoll zur weiteren Begutachtung an das Bundeskriminalamt übergeben.
Quelle: dpa