Die Stadt Coburg hat in der vergangenen Nacht eine Katastrophenschutzübung für den Ernstfall eines Zugunglückes im Tunnel „Feuerfelsen“ auf der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt geprobt. Hierbei wurde unter realitätsnahen Stressbedingungen das Zusammenwirken von Feuerwehr, Rettungsdiensten, THW, Polizei, der deutschen Bahn sowie Kliniken auf die Probe gestellt. Um die 150 Darsteller sollten vor Ort für eine besonders realistische Lage sorgen.
Im simulierten Szenario war der Franken-Thüringen-Express gegen 22:30 Uhr auf der Strecke Nürnberg-Erfurt mit einem unbekannten Gegenstand im Tunnel Feuerfelsen kollidiert, wodurch der Zug mit mehreren Achsen entgleiste. Neben schwer Verletzten und Menschen in Lebensgefahr waren auch Tote Teil des Szenarios.
Die Besonderheit am Abend waren die eingesetzten GPS-Logger an den etwa 130 Rettungskräften, die eine detaillierte Datenanalyse im Nachhinein möglich machten. Die Auswertung erfolgt im Rahmen eines Studienprojekts der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg. „Das hat in der Vergangenheit tatsächlich schon bei einigen Situationen geholfen und hat auch tatsächlich schon dazu geführt, dass bestimmte Konzepte geändert wurden und dadurch die Patientenversorgung beschleunigt wurde“, schildert Prof. Dr. Boris Tolg, leitender Professor der HAW Hamburg für das Szenario. An der Übung nahmen insgesamt etwa 700 Einsatzkräfte aus den verschiedenen Organisationen teil.