In der Krise

Weitere Ermittlungen gegen Ex-Knaus-Tabbert-Vorstände

18. Dezember 2024 , 17:36 Uhr

Die Staatsanwaltschaft verdächtigt Manager des Wohnmobilherstellers des Betrugs bei Gewichtsangaben der Fahrzeuge. Die schlechten Nachrichten für das Unternehmen häufen sich.

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen ehemalige Vorstände und gegen Mitarbeiter des Wohnmobil-Herstellers Knaus Tabbert. Sie werden des Betrugs und der strafbaren Werbung verdächtigt. Dabei geht es um eine Überschreitung des technisch zulässigen Gesamtgewichts bei bestimmten Fahrzeugen der Gewichtsklasse bis 3,5 Tonnen, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagt. 

Im Rahmen dieser Ermittlungen und eines Bußgeldverfahrens gegen Knaus Tabbert stellten Staatsanwälte und Einsatzkräfte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg Unterlagen in den Geschäftsräumen sicher. Zur Zahl der Verdächtigen und zu den ehemaligen Vorstandsmitgliedern äußert sich die Staatsanwaltschaft nicht. 

Das Unternehmen im niederbayerischen Jandelsbrunn teilt mit, es habe bereits entsprechende finanzielle Rückstellungen in der Bilanz gebildet. Der Wirtschaftsprüfer Alvarez & Marsal untersuche die Vorgänge intern und werde dazu beitragen, das Ausmaß und die Auswirkungen zu analysieren und den Schutz vor künftigen Vorfällen zu verbessern. Das neue Management arbeite mit aller Kraft an der Neuausrichtung des Unternehmens. Fragen zur Zahl der betroffenen Fahrzeuge, zu möglichen Gefahren für die Fahrzeughalter oder einem Rückruf beantwortet das Unternehmen derzeit nicht. 

Die Staatsanwaltschaft Landshut ermittelt bereits gegen zwei im November entlassene Vorstandsmitglieder von Knaus Tabbert wegen des Verdachts der Korruption. Sie sollen Bestechungsgelder von Zulieferern kassiert und diesen im Gegenzug Vorteile bei der Auftragsvergabe zugeschanzt haben, zum Nachteil von Knaus Tabbert. Beide waren nach einer Razzia in Untersuchungshaft genommen worden. 

Knaus Tabbert kämpft zurzeit auch mit einer schweren Absatzkrise. Die Produktion am Firmensitz und in einem ungarischen Werk ruht derzeit mangels Nachfrage. An zwei anderen Standorten wird noch produziert.

Quelle: dpa

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