Chaos im Gazastreifen

Augenzeugen: Hamas geht gegen Plünderer vor

18. November 2024 , 21:28 Uhr

Im Gazastreifen werden oft Hilfskonvois überfallen. Wer dahintersteckt, ist unklar. Augenzeugenberichten zufolge gehen nun Hamas-Kämpfer gegen Plünderer vor. Die israelische Armee lässt sie gewähren.

Bewaffnete der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind Augenzeugenberichten zufolge massiv gegen Plünderer von Hilfskonvois vorgegangen. Bei der Aktion rund um die Städte Chan Junis und Rafah im Süden des Küstenstreifens habe es Tote und Verletzte gegeben, berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur nach telefonischem Kontakt mit Informanten vor Ort. Auch das von der Hamas kontrollierte Innenministerium bestätigte die Aktion. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee, die seit mehr als einem Jahr gegen die Hamas kämpft, habe nicht eingegriffen. Bewohner der beiden Städte hätten überrascht registriert, dass bewaffnete Hamas-Kämpfer auf Motorrädern unbehelligt von der israelischen Armee durch die Straßen fahren konnten. 

Zuvor hatte der Chef des Palästinenserhilfswerks (UNRWA) der Vereinten Nationen, Philippe Lazzarini, berichtet, ein großer Konvoi aus mehr als 100 Lastwagen mit Hilfslieferungen sei am Samstag geplündert worden. Er vermutete lokale Banden und Familienclans hinter dem Überfall. Die humanitäre Lage in dem abgeriegelten Gebiet ist wegen des Kriegs katastrophal.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

19.11.2024 G20 fordern von Israel mehr Hilfe - Plünderung in Gaza Im Gazastreifen werden oft Hilfslieferungen geplündert, bevor sie die Bedürftigen erreichen. Helfer warnen vor einem völligen Chaos. Derweil fordern die G20 mehr humanitäre Hilfe von Israel. 25.11.2024 Trotz Gesprächen über Waffenruhe: 250 Raketen auf Israel Die Verhandlungen über eine Feuerpause zwischen Israel und der Hisbollah sollen in einer entscheidenden Phase sein. Die Waffen schweigen dennoch nicht. Auch die G7 nehmen den Krieg in den Fokus. 24.11.2024 Tausende Israelis demonstrieren: «Bringt die Geiseln heim» Über ein Jahr nach Beginn des Krieges werden noch 100 Verschleppte im Gazastreifen vermutet. Kritiker werfen der Regierung vor, den Konflikt in die Länge zu ziehen. 23.11.2024 Wieder Proteste für Geisel-Abkommen in Israel Aus Sorge um das Schicksal der Geiseln im Gazastreifen ziehen in Tel Aviv und anderen Städten wieder viele Israelis auf die Straßen. Angehörige bangen um das Überleben der Entführten.