Am Dienstagnachmittag ereignete sich ein kniffliger Vorfall in Bamberg, der fatale Folgen haben sollte. In der eng bebauten Altstadt, am Jakobsberg, stieg schwarzer Rauch aus einem Keller eines Mehrfamilienhauses auf. Zuerst nahmen die Einsatzkräfte an, dass aufgrund von Kanalarbeiten in dem Gebäude zwei Stoffe miteinander reagiert hatten und daraufhin einen Brand auslösten. Die Feuerwehr rückte daraufhin mit einem Großaufgebot an. Eine Frau und ihr Hund wurden per Drehleiter aus ihrer Wohnung gerettet, da das Treppenhaus verraucht und die Fluchtwege somit blockiert waren. Sie blieben unverletzt, allerdings inhalierten vier weitere Bewohner den Rauch ein und mussten deshalb ins Klinikum transportiert werden.
Nach mehreren Stunden stellte sich heraus, dass es sich hierbei weder um Kanalarbeiten, noch um einen Brand handelte. Eine Baufirma versuchte, Risse im Mauerwerk mithilfe eines speziellen Bauschaums abzudichten. Doch die Arbeiter pumpten im Keller eine übermäßige Menge des aus zwei Komponenten bestehenden Materials in einen Hohlraum. Das Ergebnis war fatal: Der Baustoff reagierte mit Sauerstoff, erhitzte sich auf über 200 Grad Celsius und erzeugte dichten, schwarzen Rauch. Die Massen des erhitzten Materials flossen unkontrolliert in die darunterliegenden Stockwerke des weitläufigen Katakombensystems, rissen Teile der Bausubstanz mit sich und legten sogar einen Stahlträger frei. Pflastersteine im Hof sanken mehrere Zentimeter ab und das Gebäude ist nun einsturzgefährdet. Es wurde für unbewohnbar erklärt. Das Technische Hilfswerk musste den Kellerbereich in dem Katakombenkomplex abzustützen.