Keine „saure Milch“ beim Lohn: Mit einem Warnstreik wollen die rund 275 Beschäftigten der Bayerischen Milchindustrie eG (BMI) in Zapfendorf den Tarifverhandlungen Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Dazu aufgerufen hat die Gewerkschaft Nahrung-GenussGaststätten (NGG).
Mit dem Warnstreik protestieren die Beschäftigten nach Angaben der NGG gegen das aus ihrer Sicht „enorm zögerliche Verhalten der Arbeitgeber am Tariftisch“. Diese hatten in der ersten Verhandlungsrunde eine Lohnerhöhung von 3 Prozent in diesem und weiteren 2 Prozent im kommenden Jahr angeboten. Die Gewerkschaftssekretärin der NGG Region Oberfranken, Inga Schneider, spricht von einem „absoluten Magermilch-Angebot.“ Die Gewerkschaft fordert dagegen einen fixen Lohnzuschlag von 411 Euro pro Monat für alle Beschäftigten – vom Produktionshelfer am Band über die Molkerei- und Käsereifachkraft bis zur Laborantin und Bürokraft.
Außerdem will die NGG eine „Azubi-Offensive“ für die Molkereien und Käsereien in Bayern starten: Azubis sollen 100 Euro pro Monat mehr bekommen. Darüber hinaus will die NGG eine Fahrkostenerstattung zur Berufsschule, mehr Zeit zum Lernen für die Abschlussprüfung und Prämien beim erfolgreichen Berufsabschluss erreichen. Durch mehr Ausbilder, die in den Betrieben dafür freigestellt werden, dass sie sich ausschließlich um Azubis kümmern, will die Gewerkschaft außerdem die Ausbildung in der bayerischen Milchwirtschaft verbessern.
Nachdem in der vergangenen Woche bereits einige Betriebe der bayrischen Milchindustrie bestreikt wurden, werden die Warnstreiks bis zum zweiten Verhandlungstermin am 26.06.2024 bayernweit fortgesetzt. Diese Woche werden auch Betriebe in Oberfranken bestreikt.