Im Zuge einer Neuausrichtung baut der angeschlagene Spielwaren- und Möbelhersteller Haba rund 500 Stellen ab. Die Beschäftigten, der Großteil davon am Firmensitz in Bad Rodach bei Coburg, sollen das Angebot zur Übernahme in eine Transfergesellschaft bekommen. Dies teilte Mario Wilhelm, Geschäftsführer der Haba Familygroup heute mit. Die Laufzeit der Transfergesellschaft soll demnach ein halbes Jahr betragen. Rund 1000 Stellen bleiben am Firmensitz in Oberfranken erhalten. Zuvor gab es laut Wilhelm intensive Gespräche mit der Inhaberfamilie und dem Betriebsrat.
Das im September aufgenommene Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung möchte Haba bis Ende Februar abschließen und danach schnell wieder auf die Beine kommen, wie der Generalbevollmächtigte Martin Mucha sagte. Haba hofft demnach, im neuen Jahr wieder zahlreiche Aufträge von Kommunen zu erhalten, die einen Großteil des Umsatzes ausmachen. Kommunen sind angehalten, keine Verträge mit insolventen Firmen zu schließen.
Das Traditionsunternehmen möchte sich wie bereits angekündigt auf hochwertige Spielwaren und Spiele zur Entwicklungsförderung konzentrieren. Bei der Einrichtung von Tagesstätten herrsche bundesweit großer Nachholbedarf, sagte Vertriebsmanagerin Stefanie Frieß. Dort möchte Haba anknüpfen. Für Haba Pro, seit Jahren Marktführer bei Möbeln für Kinderbetreuungseinrichtungen, gebe es dadurch beste Perspektiven.