Lohn weg, gleich am ersten Krankheitstag. Dieser Vorschlag von Allianz-Chef Oliver Bäte sorgt aktuell für Diskussionen. Im Handelsblatt fordert der Versicherungschef eine Rückkehr zum sogenannten Karenztag – als Maßnahme gegen hohe Krankenstände. Von Wirtschaftsvertretern bekommt Bäte dafür Zustimmung. Anders sieht es die Arbeitnehmerseite. Etwa Mathias Eckardt vom Deutschen Gewerkschaftsbund in Oberfranken:
„… denn erstens hat der Arbeitsgeber immer die Möglichkeit sich vom ersten Tag an ein Attest geben zu lassen. Zum Zweiten: Wer sich krank in die Arbeit schleppt, der nützt sich selber nix, der nutzt der Firma nix und noch dazu besteht Ansteckungsgefahr. Dritter Punkt, in Zeiten des Fachkräftemangels: Es zeugt von wenig Vertrauen in die eigene Mitarbeiterschaft.“
Ähnlich sieht es auch die Gewerkschaft ver.di. Paul Lehmann, Gewerkschaftssekretär für Oberfranken, nennt den Vorschlag eine Bestrafung aufgrund von Krankheit – ein plumper Versuch der Arbeitgeber, sich an den eigenen Beschäftigten zu bereichern, so Lehmann.