Orchester «Kulturbotschafter»

Kent Nagano wechselt 2026 als Chefdirigent nach Spanien

19. Dezember 2024 , 11:31 Uhr

Er leitete bereits Orchester in einigen Ländern der Welt, aktuell ist er in Hamburg. Jetzt wollen Spaniens Nationalorchester und Chor den großen internationalen Sprung mit dem Stardirigenten schaffen.

Kent Nagano, derzeit noch Generalmusikdirektor der Hamburger Staatsoper, wird von 2026 an das spanische Nationalorchester und den Chor als Chefdirigent und künstlerischer Direktor leiten. Der Maestro (73) aus den USA werde sich im September 2026 eingliedern und pro Saison acht Programme des Orquesta y Coro Nacionales de España (OCNE) dirigieren, teilte das spanische Kulturministerium mit. Engagiert ist er demnach für fünf Spielsaisons.

Nagano wird den deutschen Dirigenten David Afkham ablösen, dank dessen Arbeit sich das Nationalorchester und der Chor in einem «großen künstlerischen Moment» befänden, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Das Ministerium setze mit der Ernennung Naganos nun auf den «endgültigen internationalen Sprung» des Orchesters. Sowohl mit dem Orchester als auch mit dem Chor hat Nagano bereits zusammengearbeitet.

«Es ist eine Ehre, vom OCNE eingeladen worden zu sein, mit ihm zusammenzuarbeiten, um das nächste Kapitel seiner bedeutenden Musiktradition zu schreiben», sagte Nagano laut der Nachrichtenagentur Europa Press. 

Nagano ist seit 2015 Generalmusikdirektor der Staatsoper Hamburg und des Philharmonischen Staatsorchesters und verabschiedet sich in der Saison 2024/25 von der norddeutschen Hafenstadt. Schon im zarten Alter von vier Jahren wurde er von seiner Mutter zum Klavierspielen gezwungen, wie Nagano in der Dokumentation «Kent Nagano – Montréal Symphony» erzählt. Erst als er etwa zehn Jahre alt war, habe er eine eigene Liebe zur Musik entwickelt.

Er hat in den großen Häusern der Welt am Pult gestanden – darunter die Opéra de Paris und die Metropolitan Opera in New York. Auch in Berlin und München war Nagano engagiert. Der Musiker bewegte sich oft abseits des klassischen Mainstreams. Bis Ende der 1990er Jahre hatte er weder Mozart noch Beethoven oder Brahms eingespielt.

Quelle: dpa

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