Putin-Kritiker

Pussy Riot mit Überraschungsausstellung in München

05. September 2024 , 18:05 Uhr

Seit Jahren kämpft Pussy Riot gegen Putin und sein autoritäres System. Jetzt werden die Arbeiten der Musikerinnen und Künstlerinnen so groß gezeigt wie noch nie - und erstmals in einem Museum.

Die Putin-Kritikerinnen von Pussy Riot überraschen mit einer Ausstellung im Haus der Kunst in München. Dort sollte noch am Donnerstagabend die Ausstellung «Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia» eröffnet werden, wie das Museum mitteilte. Es sei die bislang größte Ausstellung von Arbeiten des Musiker- und Künstlerkollektivs – und die erste Museumsausstellung in Deutschland. Wohl aus Sicherheitsgründen war die Eröffnung nicht langfristig im Vorfeld angekündigt worden. 

«Durch die Darstellung der zunehmend feindlichen Beziehung zwischen dem feministischen Kunstkollektiv und den Staatsbehörden bietet die Ausstellung wesentliche Einblicke in die Entwicklung von Putins Russland im letzten Jahrzehnt, die in der militärischen Invasion der Ukraine gipfelt», hieß es in der Museumsmitteilung. Zu sehen sind händisch geschriebene Texte, Videos und Fotografien.

Die feministische Gruppe, die vor allem mit ihrer Punkmusik bekannt wurde, sei im Kampf gegen den russischen Machthaber Wladimir Putin «furchtlos Risiken eingegangen». Die Ausstellung wird im ehemaligen Luftschutzkeller des Hauses der Kunst gezeigt und soll dort von diesem Freitag an bis zum 2. Februar kommenden Jahres zu sehen sein. 

Pinkel-Protest in der Pinakothek der Moderne

Erst im April war die russische Punkband für ein paar Minuten in der Pinakothek der Moderne aufgetreten und hatte dort zu rhythmischen Beats und gewohnt provokant Russlands Präsidenten als Kriegsverbrecher angeprangert. Mit Strickmasken über dem Gesicht verurteilten sie die zerstörerischen Bomben auf die Ukraine und riefen zur Solidarität mit den Menschen dort auf. Und sie setzten ein besonderes Zeichen der Verachtung: Eine der Frauen lüftete ihren Rock und urinierte auf ein Bild Putins. 

Die Punkband gründete sich 2011. Die Gruppe verknüpft ihre Musik mit scharfer Kritik am russischen Regime. Berühmt wurde etwa ihr Auftritt in der Christi-Erlöser-Kathedrale in Moskau, bei dem Mitglieder 2012 mit Strickmasken vor dem Gesicht mit einem «Punk-Gebet» gegen die Politik des Kreml protestierten und anschließend verhaftet wurden.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

19.09.2024 Deutsches Museum gibt NS-Raubkunst-Gemälde zurück Die Nationalsozialisten brachten viele jüdische Kunstsammler um ihre Schätze. Manches Werk landete dann in einem Museum. Das Deutsche Museum in München bemüht sich um Wiedergutmachung. 26.09.2024 Kunst: Verrottende SUV machen auf Versiegelung aufmerksam In München sind Grünflächen Mangelware. Nun macht eine Installation auf eine der Hauptursachen der Versiegelung aufmerksam. Dabei wird die Künstlerin bei vielen Einwohnern einen wunden Punkt treffen. 26.09.2024 Ludwig-Erhard-Büste in der Walhalla - Entscheidung dauert Etwa 130 Büsten ehren in der Walhalla bedeutende Persönlichkeiten. Zum Beispiel Käthe Kollwitz, Sophie Scholl oder Max Planck. Doch was ist mit Ludwig Erhard? 22.09.2024 Rekord mit 1.175 Dackeln in Regensburg Menschenmassen säumen die Straßen, als in Regensburg die Dackelparade durch die Innenstadt zieht. 1.175 Tiere laufen mit - Rekord.