Kriminalität

Razzia im Baugewerbe in drei Bundesländern

16. Oktober 2024 , 14:07 Uhr

Sozialversicherungen nicht bezahlt, Menschen eingeschleust: Im Baugewerbe gibt es immer wieder diese Vorwürfe. Nun gab es eine neue Razzia.

Der Zoll hat bei einer Razzia in Baden-Württemberg, im Großraum München und Thüringen Wohn- und Geschäftsräume durchsucht. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Rottweil wurden 46.000 Euro sowie ein Fahrzeug im Wert von 100.000 Euro sichergestellt. Beim Sondereinsatz «Daidalos» ging es um den Verdacht des bandenmäßigen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt sowie des bandenmäßigen Betrugs im Baubereich sowie im Bereich des Glasfaserbaus.

Eine dreiköpfige Bande soll seit Februar 2019 Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro vorenthalten haben. Das Amtsgericht Rottweil erließ einen sogenannten Vermögensarrest. «Der Vermögensarrest erlaubt es, Wertgegenstände sicherzustellen und Vermögenswerte „einzufrieren“. Fahrzeuge, Grundstücke und bis hin zu Immobilien können
durch den Vermögensarrest zur Sicherung der Schadenssumme herangezogen
werden», sagte Sonja Müller, Pressesprecherin des Hauptzollamts Singen.

Vorwurf der Schleusung

Darüber hinaus liegen den Ermittlern Anhaltspunkte vor, dass ausländische Arbeitskräfte nach Deutschland eingeschleust worden waren. Zur Verschleierung ihrer Taten und um Schwarzlohnzahlungen leisten zu können, sollen an die mutmaßlichen Täter Scheinrechnungen von mehreren Servicefirmen im Ausland erstellt worden sein. Die Täter sollen sich dafür selbst oder auch Scheingeschäftsführer in den fraglichen Unternehmen eingesetzt haben. Im Einsatz waren rund 140 Bedienstete der Zollverwaltung aus dem gesamten Bundesgebiet, im Vorfeld unterstützt durch Spezialeinheiten des Bundes und der Länder. Insgesamt wurden laut Mitteilung 20 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. 

Die Auswertung der Beweismittel, wie Geschäftsunterlagen, Handys und Laptops, durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Singen werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Die weiteren Ermittlungen, die noch andauern, führt die Staatsanwaltschaft Rottweil.

Quelle: dpa

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