München

Rechnungshof mahnt Kostenkontrolle bei U-Bahn-Bau an

23. Oktober 2024 , 11:31 Uhr

Die Verlängerung der U6 in München ist bereits im Bau. Doch was das Projekt bis zur Fertigstellung kostet, ist unklar. Das behagt dem Obersten Rechnungshof gar nicht.

Weil die Kosten für die Verlängerung des Münchner U-Bahn-Netzes nur in Teilen bekannt sind, hat der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) mehr Transparenz angemahnt. «Aktuell ist nur der Teil der Projektkosten für die Schieneninfrastruktur in Höhe von mindestens 212 Millionen Euro beziffert. Weitere Kosten des Gesamtprojekts, zum Beispiel für die Park-and-Ride-Anlage oder die Fahrzeuganschaffung, sind bislang nicht bekannt», betonte der ORH. 

Deren Übernahme habe der Freistaat aber zumindest teilweise zugesagt. Den zuständigen Ministerien zufolge gebe es bei der Kostenentwicklung allerdings wenig Steuerungsmöglichkeiten, da die Projektausführung im Wesentlichen durch technische Vorgaben für den U-Bahn-Bau vorgegeben sei. Nach Ansicht des ORH sollte dennoch ein Kostenziel gesetzt und ein aussagekräftiges Controlling und Berichtswesen zur Überwachung geschaffen werden. «Ein solches sorgt für Transparenz in der Projektgesellschaft, beim Freistaat und letztlich auch gegenüber dem Parlament», argumentierte der ORH.

Verlängerung von Großhadern nach Martinsried

Die Münchner U-Bahn-Linie 6 soll um gut einen Kilometer von der Station Klinikum Großhadern zum Forschungscampus Martinsried verlängert werden. Für die Realisierung ist die U-Bahn Martinsried Projektmanagement GmbH & Co. KG. zuständig, deren Mehrheitsgesellschafter der Freistaat ist – vertreten durch Bau-, Wissenschafts- und Finanzministerium. 

Der ORH mahnte nun in seiner «beratenden Äußerung» mehr Transparenz gegenüber dem Landtag an, weil das Projekt schließlich Haushaltsmittel über mehrere Legislaturperioden hinweg binde. Ein Controlling sei besonders wichtig, wenn wie im vorliegenden Fall Aufgaben- und Finanzierungsverantwortung auseinanderfielen. Denn während die Gemeinde Planegg Bauherrin der U-Bahn Martinsried ist, hat sich der Freistaat vertraglich verpflichtet, wesentliche Kosten zu übernehmen - und ist damit Risikoträger.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

25.10.2024 Augsburg baut Leihfahrradsystem mit Bundesförderung aus Mehr als ein Jahrzehnt lang hat die Stadt Augsburg ein Bikesharing-System getestet. Dann wurde es wegen Verlusten eingestellt. Nun soll ein neues System mit 1.000 Fahrrädern durchstarten. 23.10.2024 München muss Diesel-Fahrverbot verschärfen Der Zank über eine Verschärfung des Diesel-Fahrverbots in München wird seit Jahren vor Gericht ausgetragen. Nun gab es eine letzte Entscheidung - mit höchst unangenehmen Folgen für die Stadt. 15.11.2024 Auto und Zug stoßen an Bahnübergang zusammen Ein Mann fährt mit seinem Auto über einen unbeschrankten Bahnübergang. Es kommt zum Zusammenstoß. Die Strecke muss gesperrt werden. 15.11.2024 Für ICEs und Regionalverkehr: Trasse bei Forchheim ausgebaut Auf der ICE-Strecke zwischen München und Berlin ist ein weiterer Abschnitt modernisiert und ausgebaut worden. Davon solle auch der Regionalverkehr profitieren, versichert die Bahn.