In Bamberg müssen die 165 Mitarbeiter des städtischen Schlachthofs um ihre Jobs bangen. Wie die oberfränkische Stadt am Freitag berichtete, hat sich die wirtschaftliche Situation des Betriebs in den vergangen zwei Monaten deutlich verschlechtert. «Weil die Schlachtzahlen nicht mehr kalkulierbar sind, entsteht ein Liquiditätsengpass, der nun zum Handeln zwingt», teilte die Verwaltung mit. Die ursprünglich für Juni geplante Entscheidung zur Zukunft des Schlachthofes wird vorgezogen. Bereits am 20. März soll die neue Situation im Stadtrat beraten werden.
Nach Angaben der Stadt liefert ein Großkunde weniger Tiere zur Schlachtung an, dadurch fehlen pro Woche 350 Rinder für einen wirtschaftlichen Betrieb. Der Schlachthof mache daher wöchentlich ein Defizit von 40 000 Euro. Nach Angaben der Verantwortlichen gibt es in der gesamten Branche derzeit eine unsichere Situation.
Bereits seit längerer Zeit wird über die Zukunft des Schlachthofs in Bamberg diskutiert. Manche Kommunalpolitiker würden das Gelände gerne für den Wohnungsbau nutzen. Zuletzt war auch eine Förderung des Freistaats in die Diskussion gekommen. Dies hat sich nach Angaben der Stadt allerdings mittlerweile zerschlagen. Die Kommune hatte in der Vergangenheit betont, dass der Schlachthof eine bedeutende Rolle für den Fleischmarkt in Nordbayern spiele.
Oberbürgermeister Starke legte großen Wert darauf, dass die Mitarbeiter eng einbezogen und rechtzeitig benachrichtig werden. Deswegen wurden die Mitarbeitenden am Schlachthof unmittelbar nach der Sitzung des Aufsichtsrates aus erster Hand informiert. Der Personalreferent Jonas Glüsenkamp betont dazu: „Insgesamt 165 Menschen sind am Schlachthof in ganz verschiedenen Bereichen tätig. Wir werden die Interessen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den kommenden Monaten besonders im Blick behalten.“