Schauspielerin Saoirse Ronan (30) bekommt nach einem knappen Kommentar in einer Talkshow viel Zuspruch. Als in einer BBC-Show darüber gesprochen wurde, wie man sich bei einem Angriff mit dem Handy verteidigen könne, sagte ihr Kollege Paul Mescal amüsiert: «Wer denkt denn über so etwas nach? Wenn mich jemand angreift, greife ich nicht zum Handy.» Ronan entgegnete daraufhin: «Frauen müssen darüber die ganze Zeit nachdenken. Habe ich recht, Ladys?»
Die Männer in der Runde wurden daraufhin ruhig und die irische Schauspielerin bekam viel Applaus vom Publikum. Viele Menschen hätten sich seitdem bei ihr gemeldet, erzählte Ronan («The Outrun», «Lady Bird») bei Virgin Radio UK. Mit diesen Reaktionen habe sie nicht gerechnet. «Aber ich glaube, dass es etwas über die Gesellschaft aussagt, in der wir leben, und darüber, wie offen Frauen mit den Männern in ihrem Leben sein wollen.»
Sie nahm die Männer in der Gesprächsrunde in Schutz. Gleichzeitig habe sie die Szene an Abendessen mit Freunden erinnert. «Und ich werde dann immer betonen, dass das eine Erfahrung ist, die wir jeden Tag machen, 100 Prozent.» Es sei wunderbar, dass das Thema durch die Graham Norton Show Aufmerksamkeit bekomme. Das ermögliche eine Debatte und erlaube hoffentlich mehr Frauen, über ihre Erfahrungen zu sprechen.
Sie habe gerade eine Frau getroffen, die an ihrem neuen Film «Blitz» mitgearbeitet habe. «Und sie sagte: „Es ist wirklich interessant, nachdem wir das Interview gesehen hatten, war ich mit einigen Freundinnen und meinem Mann zusammen. Und wir haben gesagt: ‚Weißt du, das erinnert mich an den vorgetäuschten Anruf.'“» Ihr Mann habe daraufhin gefragt: «Wie, vorgetäuschter Anruf? Was meinst du?» Auf dem Heimweg täuschen Frauen nachts manchmal vor, mit jemandem zu telefonieren, um zu signalisieren, dass sie nicht alleine sind.
«Und natürlich versteht man das nicht, wenn man so etwas nicht erlebt hat», sagte Ronan. «Aber sie hat sich in ihrem Leben als Frau diese Werkzeuge angeeignet, ohne darüber jemals mit anderen Frauen zu sprechen, und verstanden, dass das eine Art Überlebensstrategie ist. Und wir haben alle unbewusst dieselben Werkzeuge gefunden und nutzen sie wieder und wieder und das finde ich wirklich interessant.»
Quelle: dpa