Geschmäcker sind zwar verschieden, aber in erster Linie muss gutes Essen lecker sein – so hat man vielleicht noch vor ein paar Jahren gedacht. Mittlerweile sollte es nämlich auch günstig sein, gut für den Körper, die Figur und Gesundheit, optisch ansprechend (zur Selbstdarstellung), klimafreundlich, am besten vegan und nachhaltig und wenn mit Fleisch, dann natürlich nur aus artgerechter Tierhaltung. Auf der einen Seite super fortschrittlich – auf der anderen Seite manchmal stressig in der Umsetzung. Das zeigt die neue Ernährungsstudie zum Thema „Die Sehnsucht nach Unbeschwertheit: Essen zwischen Verzicht und Genuss“:
Ernährungsverhalten mit Ansprüchen überfrachtet
Die Krisen unserer Zeit gehen nicht spurlos an uns vorbei. Ob Inflation, Klimawandel oder Krieg – die Ereignisse rütteln an persönlichen Sicherheitsbedürfnissen und stellen Gewissheiten in Frage. Sogar bei der Ernährung. Das zeigt auch die diesjährige Nestlé Studie „So is(s)t Deutschland 2024“. Stephan Grünewald vom rheingold Institut, das die Studie durchgeführt hat: „Die meisten Menschen haben in Sachen Ernährung ihre Unbeschwertheit verloren. Sie haben das Gefühl, das Ernährungsverhalten ist mit so vielen Ansprüchen moralischer, persönlicher Natur überfrachtet, da geht die Lust mehr oder weniger verloren. 89 Prozent sind unzufrieden mit mindestens einem Aspekt ihrer Ernährung.“