Krise in der Automobilbranche

Söder lädt zu Autogipfel

27. November 2024 , 16:10 Uhr

Die Automobilindustrie sei ein Rückgrat der bayerischen Wirtschaft, betont der Ministerpräsident. Umso alarmierter ist er wegen der Krise der Branche - und reagiert.

Angesichts der Krise in der Automobilbranche lädt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für kommenden Montag zu einem Spitzentreffen nach München ein. «Wir sagen der Krise den Kampf an: Deshalb veranstalten wir zur Stärkung unserer Schlüsselindustrie einen großen Autogipfel», sagte Söder der Deutschen Presse-Agentur. Eingeladen seien alle wichtigen Vertreter der Branche: Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Gewerkschaften und Verbände, Autobauer und Zulieferbetriebe.

«Unser Ziel ist klar: Wir entwickeln Vorschläge für Bayern, aber auch für den Bund und Europa», sagte Söder. «Wir werden in Bayern alles daran setzen, unseren wichtigsten Wirtschaftszweig weiter zu stärken und bei der Transformation kraftvoll zu begleiten.»

«Rückgrat der bayerischen Wirtschaft»

Die Automobilindustrie und die vielen Zulieferbetriebe seien mit Hunderttausenden Arbeitsplätzen und Milliardenumsätzen das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft, betonte der Ministerpräsident. «Aber wir werden als Freistaat nur dann Erfolg haben, wenn auch die Rahmenbedingungen im Bund und in Europa stimmen. Deshalb werden wir am Montag klar benennen, welche Maßnahmen es auf nationaler und internationaler Ebene braucht.»

«Wir werden einer schleichenden Deindustrialisierung und einem Arbeitsplatzverlust in Deutschland nicht tatenlos zusehen», sagte Söder. «Die Autobranche ist elementar für den Wohlstand in unserem Land – und damit auch für die Stabilität der Demokratie.»

Unternehmen bauen Stellen ab

Die Autoindustrie und ihre Zulieferer leiden unter stark gesunkenen Verkaufszahlen. In Europa verkaufen sich unter anderem Elektroautos schlecht, im weltgrößten Automarkt China jedoch hinken die deutschen Hersteller beim Verkauf von E-Autos der einheimischen Konkurrenz weit hinterher. Etliche Unternehmen auch in Bayern bauen wegen Auftragsmangels Stellen ab.

Quelle: dpa

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