Energie

Söder will Konzept für Atomendlagersuche neu evaluieren

12. Dezember 2024 , 11:31 Uhr

Eine Million Jahre soll der hoch radioaktive Atommüll in einem unterirdischen Lager versteckt werden. Noch während die Suche nach dem Standort läuft, werden nun Rufe nach Änderungen laut.

Nach der Bundestagswahl muss aus Sicht von CSU-Chef Markus Söder der parteiübergreifende Konsens bei der Endlagersuche neu evaluiert werden. Generell gehe es darum, dass «in einer neuen Bundesregierung zwei Elemente» überprüft werden müssten, sagte der bayerische Ministerpräsident am Rande seines Besuchs bei Tschechiens Regierungschef Petr Fiala. «Es wird zu diskutieren sein, ob diese Form der Endlagersuche wirklich zielführend ist.»

Söder will Endlagerkonsens nicht generell infrage stellen

Söder betonte auf Nachfrage, es gehe ihm nicht darum, den Endlagerkonsens grundsätzlich infrage zu stellen. 2013 hat der Deutsche Bundestag mit breiter Mehrheit einen Neustart der Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfälle beschlossen. Darauf basierend findet derzeit die Suche nach geeigneten Standortregionen statt. Bis spätestens 2050 soll ein Lager für rund 27.000 Kubikmeter Atommüll gefunden werden, der in mehr als 60 Jahren Atomkraft angefallen ist. Bisheriger Ansatz ist es, den Atommüll für eine Million Jahre unterirdisch einzulagern.

Frage: Entspricht Endlagersuche aktuellem Stand der Technik

Genau dieser Ansatz ist aus Söders Sicht kritisch zu hinterfragen: Es müsse evaluiert werden, ob das Modell noch dem Stand der Technik entspreche. So würden in den USA «zunehmend Reaktoren entwickelt», die sich mit der hohen Wiederverwendbarkeit von Brennstäben beschäftigen. Der nicht mehr verwertbare Müll werde damit deutlich reduziert. Zudem müsse «de facto» darüber gesprochen werden, wie mit den jetzigen Zwischenlagern an den ehemaligen Kraftwerksstandorten umgegangen werde.

Die Suche nach einem Endlager für den radioaktiven Atommüll aus den deutschen Kernkraftwerken gilt als eines der schwierigsten Umweltprojekte des Landes. Immer wieder haben die damit betrauten Wissenschaftler und Bundesbehörden vor einem Scheitern gewarnt, wenn der politische Konsens unter den Parteien nicht mehr gegeben wäre.

Quelle: dpa

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