Bruch der Ampel-Koalition

Söder: Wir wollen die Grünen nicht in der Regierung

09. November 2024 , 16:35 Uhr

CSU-Chef Söder hatte eine Regierungszusammenarbeit mit den Grünen kategorisch ausgeschlossen - und so auch die CDU unter Druck gesetzt. Jetzt klingt Bayerns Ministerpräsident schon etwas milder.

CSU-Chef Markus Söder hat eine Zusammenarbeit mit den Grünen nach Neuwahlen auf Bundesebene erneut abgelehnt. Wirtschaftsminister Robert Habeck habe einen Großteil der Wirtschaftskrise in Deutschland zu verantworten. «Ich bleibe bei unserer Haltung: Ob er, oder das was bei den Grünen noch alles nachkommt. Es wird ja immer linker, immer seltsamer und immer schlimmer», sagte Söder beim bayerischen Landestag der Jungen Union in Nürnberg. 

«Die Grünen haben einen wichtigen Anspruch in der Zukunft – und zwar in der Opposition.» Er habe nichts persönlich gegen die Grünen, sagte Söder. «Aber wir wollen sie nicht in der Regierung», betonte er. Seine Partei halte die Grünen für nicht ausreichend kompetent. 

Vor wenigen Tagen hatte Söder in der ARD-Sendung «Maischberger» gesagt: «Wenn zum Beispiel Robert Habeck seinen sofortigen Rücktritt erklären würde, gar nicht mehr mitmachen würde – wer weiß, wie sich die Lage ergibt.» Er hatte allerdings auch dort einschränkend gesagt, das Nachwuchspotenzial der Grünen stimme ihn nicht optimistisch. 

Allen drei Protagonisten der Ampel-Parteien, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Habeck und dem entlassenen Finanzminister Christian Lindner (FDP) riet Söder, nicht mehr für Regierungsämter anzutreten. «Ein Trainer, der eine Mannschaft in den Abstieg führt, der kann nicht mehr ernsthaft Trainer bleiben wollen. Das gilt für alle drei Personen, sie sollten in den Ruhestand gehen.»

Scholz müsse nun so schnell wie möglich die Vertrauensfrage stellen. Söder bezeichnete es als Signal der Stärke für Deutschland, wenn bereits mit der Amtseinführung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump oder kurz danach eine neue Bundesregierung gewählt wäre. «Herr Scholz, machen Sie den Weg frei, erweisen Sie dem Land einen Dienst und treten Sie geordnet ab», sagte Söder.

Quelle: dpa

Das könnte Dich auch interessieren

10.11.2024 Söder: Wir wollen die Grünen nicht in der Regierung CSU-Chef Söder schließt eine Koalition mit den Grünen weiter aus - große Auswahl an potenziellen Regierungspartnern bleibt der Union so nicht. 07.11.2024 Söder will keine Schlammschlacht im Wahlkampf Markus Söder galt bisher nicht gerade als Bremser, wenn es um deftige Sprüche in Wahlkämpfen ging. Diesmal will er es anders machen. Und teilt direkt wieder gegen den Kanzler aus. 05.11.2024 Söder fordert von FDP-Chef Bruch der Koalition im Bund Im Bund hängt in der Ampel mal wieder der Haussegen schief. Während dort die Parteien um die Zukunft der Regierung ringen, kommen aus dem fernen Bayern völlig anderslautende Ratschläge. 14.11.2024 SPD in Bamberg fordert Kanzlerkandidatur von Pistorius Scholz oder Pistorius? In der SPD wird nach dem Bruch der Ampel-Koalition lauter über einen anderen Spitzenkandidaten als den Kanzler nachgedacht. Nun positioniert sich ein ganzer Kreisverband.