Argirios Giannikis konnte es nicht fassen. «Soll er sich die Hand abhacken? Das war ein echter Nackenschlag. Da ist es schwierig, wieder ins Spiel zu kommen», empörte sich der Trainer des TSV 1860 München nach einem umstrittenen Elfmeterpfiff beim 1:2 (1:0) im Heimspiel der 3. Fußball-Liga gegen den FC Hansa Rostock.
Was war passiert? «Löwen»-Verteidiger Raphael Schifferl, der den bis zur Winterpause verletzt fehlenden Kapitän Jesper Verlaat vertrat, bekam an der eigenen Torauslinie einen Ball von Christian Kinsombi aus kurzer Entfernung an den leicht ausgefahrenen Arm.
Schiedsrichter Yannick Rupert entschied auf Elfmeter, Sigurd Haugen (81. Minute) verwandelte sicher gegen Schlussmann Marco Hiller. Die fünfte Heimniederlage der 60er war dadurch perfekt.
«Mich ärgert das brutal, weil es unsere ganze Arbeit kaputt macht. Auch wenn ich nicht viel dafür kann und keine Chance habe, versuche ich immer die Hände hinterm Körper zu verstecken», erzählte Schifferl bei Magentasport. «Ich mache alles, damit der Ball die Hand nicht berührt. Ich habe den Schiedsrichter gefragt, wohin ich die Hände tun soll? Er schießt mich aus einem Meter an.»
Der TSV, der durch Marlon Frey (6.) noch einen perfekten Start erwischt hatte, fühlt sich mittlerweile benachteiligt. «Ja, es häuft sich», befand Giannikis. Bei der Handspielregelung würden sich ohnehin die Geister scheiden, das habe man zuletzt ja auch bei der EM gesehen. «Seit ich hier bin, haben wir sieben oder acht Elfmeter gegen uns bekommen und keinen einzigen für uns», rechnete Giannikis dann noch vor.
Die Münchner müssen sich bei aller Schiedsrichter-Kritik indes selbst vorwerfen, dass sie nach dem Wechsel deutlich nachließen. Sonst wären die Rostocker durch Alexander Rossipal (52.) auch nicht zum Ausgleich gekommen. Am kommenden Sonntag können es die «Löwen» bei Abstiegskandidat Rot-Weiss Essen besser machen.
Quelle: dpa