Polizei-Einsatz

Sprengstoff-Fund in Berlin - Polizei sucht Bahngleise ab

01. November 2024 , 17:12 Uhr

Polizisten stoppen an einem Berliner S-Bahnhof einen Mann - und stoßen auf hochexplosiven Sprengstoff. Dem Verdächtigen gelingt die Flucht. Ein neuer Polizeieinsatz sorgt für neue Rätsel.

Nach dem Sprengstoff-Fund in Berlin fahndet die Polizei weiter nach dem Mann, der das hochexplosive Material in einem Beutel transportierte. Zudem untersuchten Polizisten Bahngleise im Bereich Neukölln. Es gehe darum, mögliche Beweise zu sichern, sagte eine Polizeisprecherin. Weitere Angaben machte sie nicht.

Nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung suchen die Fahnder parallel nach einem zweiten Verdächtigen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bestätigte dies zunächst nicht. Laut «Bild» und «Tagesspiegel» soll der zweite Mann am Mittwochnachmittag ebenfalls am S-Bahnhof Neukölln gewesen sein und den 30 bis 35 Jahre alten Verdächtigen begleitet haben. Nach dpa-Informationen sind der Polizei beide Männer namentlich bekannt im Kontext mit der Sprengung von Geldautomaten. 

 ‎«Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Gesuchte sowie potenzielle Mittäter zeitnah identifiziert und ausfindig gemacht werden», sagte der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro. Aus seiner Sicht liegt es aufgrund des sichergestellten Materials nahe, dass neben dem Verdächtigen weitere Menschen involviert seien. «Die Kollegen arbeiten auf Hochtouren, um diesen mysteriösen Fall aufzuklären», sagte Jendro der «Berliner Morgenpost».

Am Nachmittag sorgte der Polizeieinsatz im Bereich Neukölln zu einer Unterbrechung des S-Bahn-Verkehrs zwischen Treptower Park, Baumschulenweg und Hermannstraße, wie die Verkehrsinformationszentrale auf der Onlineplattform X mit. Es war unklar, wie lange. 

Verdächtigem gelingt bei Kontrolle die Flucht 

Bundespolizisten hatten den gesuchten Mann, der zwischen 1,85 und 1,90 Meter groß ist und einen Kinnbart trägt, am Mittwochnachmittag an dem S-Bahnhof kontrollieren wollen. Dieser riss sich jedoch los und ließ die Tasche mit dem Sprengstoff zurück. 

Nach Medienberichten handelt es sich bei der Substanz um Triacetontriperoxid (TATP). TATP wurde unter anderem bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt. Kriminelle verwenden das Material aber auch für die Sprengung von Geldautomaten. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft machte dazu weiterhin keine Angaben. 

Hintergründe bleiben unklar 

Der Sprengstoff wurde laut Polizei noch am Mittwochabend in einem nahegelegenen Park vom Entschärfungsdienst der Bundespolizei gesprengt. 

Bislang ist laut Staatsanwaltschaft unklar, warum der gesuchte Mann mit dem Sprengstoff unterwegs war. Konkrete Hinweise auf einen geplanten Terroranschlag gibt es demnach aber nicht. «Es gibt mehrere denkbare Szenarien», so der Sprecher der Behörde. Diese würden geprüft.

Quelle: dpa

 

Das könnte Dich auch interessieren

01.11.2024 Randale zu Halloween - Angriff auf Bürgermeister in NRW In der Halloween-Nacht hatte die Polizei in mehreren deutschen Städten gut zu tun. Überwiegend blieb es bei Ruhestörungen und Böllerwürfen ohne Verletzte. Doch nicht überall. 31.10.2024 Hochexplosiven Sprengstoff im Beutel - Fahndung nach Mann Am Berliner S-Bahnhof stoßen Polizisten auf Sprengstoff. Es soll sich um eine hochexplosive Substanz handeln, die auch bei Terroranschlägen genutzt wird. Die Polizei verfolgt zudem eine andere Spur. 24.10.2024 Bald Anklage gegen Ex-RAF-Terroristin Klette erwartet Bis Ende November sollen die Ermittlungen gegen die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette abgeschlossen sein. Der Prozess soll im niedersächsischen Verden stattfinden - doch dort gibt es ein Problem. 23.10.2024 Immer mehr Opfer von Cybermobbing - Was hilft Betroffenen? Eine aktuelle Studie zeigt: Die Zahl der jungen Menschen, die Opfer von Diffamierung und Schikane im Netz werden, ist erneut gestiegen. Schulen und Eltern sind häufig mit dem Problem überfordert.