Sollte das Bamberger Ankerzentrum tatsächlich Ende 2025 vertragsgemäß schließen, müssen die Flüchtlinge an ganz unterschiedlichen Orten untergebracht werden – dezentrale Unterbringung nennt sich das Konzept. Und das sorgt bei den Bürgern in der Stadt aktuell für Unruhe, wie die Vorsitzende des Bürgervereins Wildensorg Monika Hoh gegenüber Radio Bamberg sagt:
„Wir sind unglücklich mit dieser angedachten Lösung. Bei uns würde es den Festplatz, den Bolzplatz betreffen. Und ein weiteres Grundstück. Wir wissen nur den Standort und nicht, was auf uns zukommen würde. Also weder wie viele es sind oder welche Personen zu uns kommen.“
Hans-Jürgen Eichfelder vom Bamberger Bürgerblock:
„Es ist jetzt noch zu viel im Argen, das jetzt darüber die Bürgervereine überhaupt die Tragweite einschätzen können, was da auf sie zu kommt. Also ich persönlich gehe jetzt, nach meinem jetzigen Standpunkt nicht davon aus, dass das alles so überhaupt in Kraft treten kann.“
BuB Stadträtin Karin Einwag:
„Die Frage aus Wildensorg zum Beispiel, einem Ortsteil mit 700 Menschen war: Wie schauts denn aus, werden da 5, 15, 50 oder 500 Menschen untergebracht. Und diese ganzen Fragen wurden nicht beantwortet, auch nicht welche Sozialstruktur die zu unterbringenden Menschen dort haben werden.“
Die aktuelle Unruhe versteht Christian Hader Stadtratsfraktionsvorsitzender von Grünes Bamberg:
„Es ist aus meiner Sicht und aus unser Sicht wichtig, dass die Menschen all des was sie bewegt auch wirklich sagen können und dürfen. Dementsprechend hat die Stadt ganz aktuell ne Beteiligungsseite online gestellt, wo alle Bürgerinnen und Bürger eben auch die Vorschläge bewerten können. Das ist uns ebenso wichtig, weil wir als Fraktion haben das ganz klare Ziel, dass am Ende die beste Lösung für die Stadt Bamberg und ihre Bürgerinnen und Bürger steht“
Oberbürgermeister Andreas Starke:
„Wir haben die Bürgervereine sehr wohl mitgenommen. Sie haben alle den Plan erhalten. Jetzt werden auch alle Verbände, alle Schulen, alle Kitas eingeladen, ihre Meinungen zu diesem Standpunkt zu sagen. Wenn sich dann herausstellt, dass es bessere Vorschläge gibt, wozu jetzt die Möglichkeit besteht, bis zum 8. Januar 2025. Dann werden wir das selbstverständlich beachten.“
Zum einen können sie sich die Bürger auf einer Internetseite der Stadt über die Standorte informieren. Und es besteht die Möglichkeit, bis zum 8. Januar 2025 Stellungnahmen zu den Standorten einzureichen.
Hier die Kontakte:
www.stadt.bamberg.de/unterbringung