Den Liebsten greift man in einer Notlage natürlich gerne finanziell unter die Arme. Was aber, wenn die Liebe und die Not nur vorgetäuscht sind? So soll es einem 67-jährigen im Landkreis Schweinfurt ergangen sein. Aus Liebe zu seiner vermeintlichen Geliebten hat er über Jahre hinweg insgesamt rund 300.000 Euro Bargeld an mutmaßliche Betrüger übergeben.
Seit Anfang 2019 hat sich der 67-jährige immer wieder mit den Tatverdächtigen getroffen. Er hat ihnen Geld gegeben für angebliche medizinische Notfälle, so die Polizei. Demnach soll die falsche Geliebte unter anderem vorgetäuscht haben, dass es nach einer Operation zu Komplikationen gekommen sei. Der tatverdächtige 41-Jährige soll indes den Bruder der Frau gemimt haben. In welcher Beziehung die Tatverdächtigen tatsächlich zueinander stehen, ist unklar. Nach längeren Ermittlungen seien die beiden Tatverdächtigen bei einer weiteren Geldübergabe am Freitag in Gerolzhofen festgenommen worden. Ein Richter erließ am selben Tag Haftbefehl.
Die Polizei spricht in solchen Fällen von «love scamming» oder «romance scamming». Dabei werden Singles oftmals über das Internet angeschrieben. Das romantische Interesse ist allerdings nur vorgetäuscht. Im weiteren Verlauf erfinden die Täter oft Notfälle und bitten die Opfer um finanzielle Unterstützung)