Kilometerhohe Aschesäule

Vulkan Lewotobi Laki-Laki in Indonesien erneut ausgebrochen

08. November 2024 , 12:12 Uhr

Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki macht den indonesischen Behörden zunehmend Sorgen. Wieder spuckt er eine kilometerhohe Aschewolke in den Himmel. Dieses Mal ist sie fast zehn Kilometer hoch.

Der seit Tagen aktive Vulkan Lewotobi Laki-Laki auf der indonesischen Insel Flores ist erneut ausgebrochen und hat riesige Mengen an Asche und Sand in den Himmel gespuckt. Die Aschewolke sei am frühen Nachmittag (Ortszeit) zunächst etwa vier Kilometer hoch gewesen, teilte die Behörde für Vulkanologie und geologische Gefahren (PVMBG) mit. «Kurz darauf hörten wir ein lautes Grollen und die Aschesäule erreichte eine Höhe von acht bis zehn Kilometern», sagte Hadi Wijaya, der Leiter der Behörde. 

Acht Vulkanologen und mehrere Mitarbeiter des Katastrophenschutzes hätten wegen des dichten Ascheregens ihre Posten verlassen müssen. Das Team prüfe derzeit, ob die derzeit geltende Sperrzone in einem Radius von acht Kilometern erweitert werden muss, sagte Wijaya. 

Lage eskaliert

Pyroklastische Ströme – Glutlawinen aus Lava, Asche und heißen Gasen – seien zunächst nach Nordwesten geströmt, hätten sich aber mittlerweile in mehrere Richtungen ausgebreitet. Die Lage um den Vulkan eskaliere immer mehr, schrieb die Zeitung «Kompas».

Auch der lokale Luftverkehr war betroffen, nachdem zwei kleinere Flughäfen auf Flores geschlossen werden mussten. Das PVMBG teilte mit, es stimme sich über die weiteren Maßnahmen mit der Luftfahrtbehörde ab. Anwohner und Touristen waren schon am Donnerstag aufgefordert worden, die Gefahrenzone unbedingt zu meiden. Vulkanasche ist für die Atemwege sehr gefährlich. Menschen in der Region sollten demnach Masken tragen und nach Möglichkeit in Innenräumen bleiben.

Region liegt unter einer dichten Ascheschicht

Bei der bisher schwersten Eruption in der Nacht zum Montag hatte der Lewotobi Laki-Laki Asche und glühendes Gestein kilometerweit geschleudert. Mindestens neun Menschen kamen unter den Trümmern ihrer brennenden Häuser ums Leben. Tausende wurden vertrieben und in Evakuierungszentren untergebracht. 

Die gesamte Umgebung ist seither von einer dicken Ascheschicht bedeckt. Auch am Donnerstag gab es einen größeren Ausbruch. Der weltgrößte Inselstaat Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde.

Die Insel Flores, eine der Kleinen Sundainseln, liegt östlich von Bali und ist bei Touristen aus aller Welt beliebt. Der 1.584 Meter hohe Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Er ist der Zwillingsvulkan des 1.703 Meter hohen Lewotobi Perempuan. Die Gipfel der beiden Berge liegen etwa zwei Kilometer voneinander entfernt.

Quelle: dpa

 

Das könnte Dich auch interessieren

13.11.2024 Vulkanausbruch in Indonesien: Internationale Flüge betroffen Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki in Indonesien kommt weiter nicht zur Ruhe und spuckt Asche in den Himmel. Jetzt gibt es erste Flugausfälle auf der beliebten Urlaubsinsel Bali. 07.11.2024 Vulkan Lewotobi Laki-Laki in Indonesien kommt nicht zur Ruhe Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki in Indonesien kommt nach der verheerenden Eruption vom Wochenbeginn nicht zur Ruhe. Die jüngste Aschesäule ist rund fünf Kilometer hoch. Auch Touristen werden gewarnt. 05.11.2024 Tausende Evakuierungen nach Vulkanausbruch in Indonesien Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki in Indonesien kommt nicht zur Ruhe und spuckt weiter Asche. Helfer versuchen, Tausende Anwohner in Sicherheit zu bringen. Aber der Zugang zu ihnen ist schwierig. 04.11.2024 Vulkan Lewotobi bricht aus - Tod und Zerstörung auf Flores Mitten in der Nacht gibt der Vulkan Lewotobi Laki-Laki plötzlich furchterregende Laute von sich. Kurz darauf regnet es glühend heißes Gestein. Für Anwohner werden ihre Häuser zur tödlichen Falle.