Was passiert beim "Sommer an der Promenade"?

18. Juli 2024 , 15:38 Uhr

Weniger Parkplätze – mehr Raum für Kunst, Entspannung und Kreativität. Das sollte der „Sommer an der Promenade“ in Bamberg. bringen. Das war der Plan der Stadt Bamberg, die hinter diesem Experiment steht. Die Wirklichkeit sieht allerdings anders aus: „es gibt wenig Aktionen, die Kurse werden schlecht angenommen, Familien sind nicht zu sehen, dann eher Obdachlose, außerdem sind Parkplätze blockiert“, sind Stimmen gegenüber Radio Bamberg. Kopfschütteln bei CSU -Stadtrat Stefan Kuhn:

„Das Ganze soll zu einer Belebung der Innenstadt beitragen, aber wir sehen ja, eine Belebung findet nur statt, wenn man hier irgendwas macht auf dem Platz und nicht den Platz sich selbst überlässt. Dann gehört hier ein Ausschank hin mit Getränken, ein Eiswagen, irgendwas, was die Leute anzieht, aber so ist es ja toter als tot.“

 

Kritische Meinungen gibt es auch in der restlichen Bevölkerung. So sagt zum Beispiel ein befragter Herr: „Also ich laufe hier jetzt auch seit den letzten vier Wochen jeden Tag drüber und zu 90% ist der Platz leer.“. Die Händler rund um die Promenade sehen die Sache sehr kritisch. So sagt eine Dame: „Der Sommer an der Promenade ist nicht so toll, muss ich ehrlich zugeben. Es sammeln sich da hauptsächlich nur Betrunkene und so großartig wird da auch kaum was gemacht.“ Oder ein Herr: „Die Leute beschweren sich, Kundschaft ruft an und sagt: Ich würde gerne kommen, aber ich finde keinen Parkplatz“.

 

Die Stadt Bamberg zeigt sich auf Radio Bamberg Nachfrage in der Einschätzung der Veranstaltung tendenziell optimistischer. Stadtsprecher Michael Memmel sagt „Die ersten Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Wir hören Kritik von den Einzelhändlern, aber auch Zustimmung von den Anliegern, die sich freuen, dass weniger Autolärm vor ihren Türen zu hören [ist].“

Und: „Die Veranstaltungen werden gut angenommen. Vor allem das Yoga erfreut sich einiger Beliebtheit“, so Memmel weiter. Und so sei man gespannt, was die nächsten Tage noch bringen und wie die Evaluation am Ende ausfällt.

Rund 20.000 Euro kostet die Aktion – finanziert durch staatliche Fördergelder. Ob es im nächsten Jahr eine Fortsetzung des Projekts an der Nördlichen Promenade geben wird, darüber wird der Bamberger Stadtrat im Herbst entscheiden.

 

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