Spionageverdacht

Weitere Ermittlungen wegen Drohnen über Militäreinrichtungen

19. Januar 2025 , 04:05 Uhr

Zahlreiche Drohnen über Bundeswehrstützpunkten lassen in Bayern die Sorge vor russischer Spionage wachsen. Die Suche nach den Piloten gestaltet sich schwierig.

Extremismus-Ermittler suchen wegen insgesamt neun Fällen von Drohnensichtungen über bayerischen Bundeswehr-Standorten nach den Verantwortlichen. Allein an den besonders sicherheitsrelevanten Militärflughäfen in Manching und in Neuburg an der Donau seien zu sieben verschiedenen Zeitpunkten unbemannte Fluggeräte gemeldet worden, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft München. 

Wer hat die Fluggeräte gesteuert?

Aber auch im unterfränkischen Hammelburg seien Anfang November zwei Drohnenflüge über dem dortigen Bundeswehr-Standort entdeckt worden. In beiden Fällen ermittle die Behörde wegen Verdachts auf sicherheitsgefährdendes Abbilden. Wer als Drohnenpilot oder Verantwortlicher infrage kommen könnte, haben die Ermittler der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus bisher aber nicht herausgefunden.

Zuletzt hatten bis zu zehn Drohnen unbekannter Herkunft gleichzeitig den Militärflugplatz in Manching bei Ingolstadt überflogen. Die bayerischen Ermittlungsbehörden schließen einen Spionageakt im Kontext des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine nicht aus.

Bundeswehr soll Drohnen künftig selbst abschießen dürfen

Bislang konnte die Polizei keine der Drohnen sicherstellen. Die Technik unterscheide sich deutlich von den Drohnen, die Privatpersonen kaufen und nutzen können, sagte ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts. Fluggeräte, die zur Spionage eingesetzt werden, hätten oft sehr große Reichweiten. Die Ermittler vermuten jedenfalls, dass es sich um professionell agierende Täter handelt, die gezielt die Militäranlagen auskundschaften wollen. 

Das Bundeskabinett hatte erst vor wenigen Tagen eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, damit die Bundeswehr verdächtige Drohnen abschießen kann. Ob das Vorhaben der rot-grünen Minderheitsregierung im Bundestag die notwendige Mehrheit findet, ist allerdings offen.

Quelle: dpa

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