Zoff um ehemaliges Kaufhaus-Schauer in Bamberg

17. September 2024 , 17:27 Uhr

Wo einst bunte Faschings-Kostüme über die Ladentheke gingen, sind heute leere Räume zu finden. Vier Jahre nach der Schließung des Kaufhaus Schauer in Bamberg will der Besitzer des ehemalige Schauer Gebäudes in der Nürnberger Straße jetzt das Haus mit einer Dämmung versehen, die an eine Backstein-Fassade erinnert. Schon 2021 wurde dieser Plan von der Stadt abgelehnt. 

Die geplante Dämmung stößt außerdem bei Martin Lorber, dem Vorsitzenden der Schutzgemeinschaft Alt Bamberg, auf Ablehnung:

„Einzigartige Zeugnisse Bamberger Geschichte, drohen jetzt durch eine sündhaft teure Fassadendämmung aus Fake-Backsteinen zerstört zu werden.“

 Deshalb solle das ehemalige Schauergebäude in seiner ursprünglichen Form erhalten bleiben. Die Backsteine stammen aus dem Jahr 1888 – „Einzigartige eingeritzte Botschaften von U.S.-Soldaten aus den ersten Tagen der Befreiung nach dem Zweiten Weltkrieg würden durch die Dämmung zerstört“: Das aber darf nicht sein, so Lorber

„Also nach Aussagen von allen Fachleuten mit denen wir bisher gesprochen haben. Ist sie grad im Erdgeschoss, derartig massiv – diese Wandstärke – dass es gar nicht wirksam und sinnvoll ist.“

 Ein authentischer und historischer Bau wäre für die künftigen Bewohner attraktiver und ließe sich besser vermarkten. Das Geld könne sich der Bauherr sparen.

 

Stellt sich die Frage:  was hält denn die Stadt Bamberg von diesem Vorhaben?

 

Die Stadt mischt sich nicht direkt ein. Denn die Dämmung ist der Wunsch des Bauherrn. Das ehemalige Schauer-Gebäude sei kein Denkmal, aber es gibt Regeln zur Erhaltung der Fassade. Eine Backstein-Optik wäre ein Kompromiss. Über die genaue Lösung entscheidet morgen der Bausenat nach einer Ortsbesichtigung, so Oberbürgermeister Andreas Starke:

„Die Ortsbesichtigung hat das Ziel auf dem ehemaligen Schauergebäude in der Wunderburg eine Lösung zu finden: Wie verbinden wir die Fassade die wir erhalten wollen mit dem Anspruch Dämmungsmaßnahmen durchzuführen. Das muss unter einem Hut gebracht werden.“

Der Bauherr selbst wollte auf Radio Bamberg Anfrage nichts dazu sagen. Die Bausenatssitzung findet Mittwoch (18.9.) um 16 Uhr im Bamberger Rathaus statt.

 

 

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