Verbände lehnen Pflicht zur digitalen Bezahlfunktion in Handel und Gastro ab

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„Nur Bares ist Wahres“ – dieser Sinnspruch könnte in deutschen Geschäften und Restaurants bald weiter aufgeweicht werden. In einem Arbeitspapier der Union und der SPD in den Koalitionsverhandlungen findet sich der Vorschlag, dass in Läden und Lokalen künftig mindestens eine digitale Bezahlfunktion wie Kartenzahlung oder Zahlen per Handy angeboten werden muss. Das Ziel: möglichen Steuerbetrug zu verhindern. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Bayern reagiert skeptisch auf den Vorstoß. Gegenüber Radio Bamberg sagte Florian Rose, Regionalgeschäftsführer Franken:

„Ich halte nichts davon, Gastronomiebetriebe per Gesetz zu verpflichten, digitale Bezahllösungen zu akzeptieren. Vielmehr muss es dem Gastronomen überlassen sein, welche Zahlarten er akzeptiert. Dies variiert von Objekt zu Objekt, je nach Konzept und Gästestruktur.

Auch die Industrie- und Handelskammer Oberfranken Bayreuth (IHK) lehnt eine gesetzliche Pflicht zum digitalen Bezahlen in Geschäften ab. Es sei ein wichtiger Teil der unternehmerischen Freiheit, ob der Einzelhandel digitale Bezahlverfahren anbiete, oder nicht, so Monika Kaiser, Referentin für Tourismus und Handel. Bei einer gesetzlichen Verpflichtung könnten vor allem kleinere Unternehmen vom Markt verschwinden. Außerdem widersprächen die Vorschläge dem Bürokratieabbau, so Kaiser weiter.

 

Hier eine weitere Meldung zum Thema:

Wenn es ans Bezahlen geht, könnte für Kunden in Geschäften und Gaststätten schon bald mehr Flexibilität geboten sein. In einem Arbeitspapier aus den Koalitionsverhandlungen zwischen der Union und SPD heißt es, dass Händler und Gastronomen in Zukunft neben Barzahlung mindestens eine digitale Bezahlfunktion mit Kartenzahlung anbieten müssen. Das Ziel: möglichen Steuerbetrug zu verhindern.   Bei der Industrie- und Handelskammer Oberfranken Bayreuth (IHK) stößt die Idee auf wenig Gegenliebe. Es sei ein wichtiger Teil der unternehmerischen Freiheit, ob der Einzelhandel digitale Bezahlverfahren anbiete, oder nicht, so Monika Kaiser, IHK-Referentin für Tourismus und Handel. Im Radio Bamberg Interview sagte sie:

„Die Unternehmer können am Ende selbst am besten beurteilen, ob sie den Kunden den Service digitaler Bezahlverfahren anbieten wollen und Kosten für Technik und Gebühren in Relation stehen. Der freie Markt regelt am Ende selbst, ob Einzelhändler und Kunden auf bargeldlose Bezahlverfahren setzen.“
Eine gesetzliche Verpflichtung zum Anbieten digitaler Bezahlfunktionen könne zudem dazu führen, dass kleinere Unternehmen vom Markt verschwinden, so Kaiser weiter. Auch der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband lehnt die Pläne ab. Auch in der Gastro müsse es dem Unternehmer überlassen sein, welche Zahlarten er akzeptiere, so Florian Rose, Dehoga-Regionalgeschäftsführer Franken.

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