Zoff um Forderungen der BuB zum Ankerzentrum erreicht nächste Eskalationsstufe

Der Bamberg/Forchheimer SPD Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz hat gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion Bamberg, Heinz Kuntke, und dessen Stellvertreterin Inge Eichhorn den sofortigen Rücktritt des AWO-Kreisvorsitzenden Klaus Stieringer gefordert. Hintergrund sind Forderungen der Stadtratsfraktion „Bambergs unabhängige Bürger“, der auch Klaus Stieringer angehört, die unter anderem ein nächtliches Ausgangsverbot sowie ein Freibadverbot für männliche Asylbewerber vorsehen. Das hatte in der jüngsten Sitzung des Stadtrates für massive Kritik gesorgt und eine fast zweistündige Auseinandersetzung nach sich gezogen. Schwarz bezeichnete diese Vorschläge als „menschenverachtend und verfassungswidrig“ und zog Parallelen zu den „dunkelsten Momenten der deutschen Geschichte“.
Besonders kritisiert Schwarz, dass Stieringer versuche, diese Vorschläge als vermeintlichen Bürgerwillen zu tarnen. Dies sei, so Schwarz, nicht nur falsch, sondern „vor allem feige“. Er fordert eine klare Distanzierung der AWO und den Rücktritt Stieringers. Sollte dieser nicht erfolgen, kündigten Schwarz, Kuntke und Eichhorn ihren Austritt aus der AWO an.
Klaus Stieringer selbst wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Forderungen von Schwarz, Kuntke und Eichhorn äußern.
Jetzt erreichte Radio Bamberg eine Stellungnahme des AWO Kreisverbands Bamberg Stadt und Land e.V.:
Der Vorstand des AWO Kreisverbandes Bamberg Stadt und Land e.V. nimmt Bezug auf die jüngsten Vorfälle in Bamberg und erklärt mehrheitlich: „Wir bestätigen, dass sich unser Kreisvorsitzender Klaus Stieringer in aller Deutlichkeit von den strittigen Punkten aus dem vorgelegten BuB-Forderungskatalog distanziert hat und sich in diesem Zusammenhang auch persönlich entschuldigt hat. Seine Stellungnahme haben wir in vollem Umfang angenommen.
Wir möchten Klaus Stieringer für seine erfolgreiche und ehrenamtliche Arbeit in den vergangenen Jahren danken und bekräftigen unser Vertrauen in seine Führung.
Als AWO stehen wir für ein solidarisches und respektvolles Miteinander.
Deshalb appellieren wir an alle beteiligten Gruppierungen, sich in Zurückhaltung zu üben und von weiteren Einmischungen von außen abzusehen.“